Lötzinn
Mit gutem Lötzinn gelingen gute Lötverbindungen, oft ist bereits ein Flussmittel integriert.
Das Lötzinn ist der umgangssprachliche Ausdruck für eine Legierung, dem Lot, das im Fall des Lötzinns aus Blei und Zinn bestehen könnte. Die hauptsächlichen Metalle, die in einem Lot verarbeitet sein können sind Zinn, Blei, Kupfer, Zink und Silber.
Mit dem Lot werden geeignete Metalle dauerhaft verbunden und sogenannte feste stoffschlüssige Verbindungen hergestellt. Es wird dafür jeweils ein Lot gewählt, dessen Schmelzpunkt niedriger liegt, als derjenige der zu verbindenden Metalle.
Hartlot und Weichlot.
Hartlote sind silber- oder messinghaltig und werden insbesondere für Verlötungen eingesetzt, die thermisch oder mechanisch stark beansprucht werden. Hierzu zählen zum Beispiel Wasserleitungen in Heizungssystemen und Öl- oder Gasleitungen.
Weichlote haben eine geringere Festigkeit als Hartlote und finden ihren Einsatz in der Elektrotechnik oder Hausinstallation. In der heimischen Lötecke ist das Weichlot verbreitet, das mit den bekannten Lötkolben oder Lötstationen verarbeitet wird.
Zu den Weichloten gehören am häufigsten die Zinnlote – oder das Lötzinn – Legierungen aus Blei und Zinn, sowie Anteile von Eisen, Antimon, Kupfer und Nickel.
Lötzinn mit Flussmittel
Das Ziel beim Löten ist eine gute Benetzung der Metalle durch das Lot zu erreichen. Das Flussmittel ist ein zusätzlicher Stoff, der durch eine Chemische Reaktion beim Löten auf den Metallen Oxide entfernt und verhindert die Neubildung von Oxiden.
In vielen Hart- und Weichloten ist das Flussmittel bereits in das Lot in Seelen oder Kammern eingearbeitet und damit ein bequemes Arbeiten möglich.
Bezeichnungen des Lötzinns
Aus den Bezeichnungen des Lötzinns die aus chemischen Kürzeln bestehen, lässt sich die Zusammensetzung des Lots herauslesen:
- Antimon Sb 630,7 °C erhöht die Zugfestigkeit des Lotes und verringert das Schwindmaß
- Silber Ag 961,9 °C vermindert das Ablegieren von Silber aus den zu verbindenden Werkstücken bzw. Elektronikkomponenten ins Lot
- Bismut Bi 271,3 °C setzt die Schmelztemperatur des Lotes wesentlich herab
- Kupfer Cu 1084,4 °C vermindert das Ablegieren von Kupfer aus den zu verbindenden Werkstücken bzw. Elektronikkomponenten ins Lot und verlängert die Lebensdauer von kupfernen Lötkolbenspitzen
- Zinn Sn 232,0 °C wesentlicher Weichlotbestandteil
- Blei Pb 327,5 °C verbessert die Fließeigenschaften und bewirkt Schmelztemperaturabsenkung des Lotes
Umgang mit bleihaltigem und bleifreiem Lötzinn
Bleihaltiges Lötzinn ist leichter zu verarbeiten, da es einen geringeren Schmelpunkt hat, universeller einsetzbar sind, und weniger verspröden. Jedoch ist Blei gesundheitsschädlich.
Im industriellen Gebrauch gibt es seit 2006 Regelungen zum Einsatz von bleihaltigem Lötzinn, so darf bleihaltiges Lötzinn z.B. In unkritischer Unterhaltungselektronik oder Küchengeräten nicht mehr eingesetzt werden. Auf der anderen Seite aber ist bleihaltiges Lot in kritischen Geräten wie aus dem Bereich der Medizin, Luft- und Bahnverkehr oder Militär vorgeschrieben.
Aktuell ist der Medizinische Bereich von dieser Regelung ausgenommen, es gilt derzeit eine Übergangsfrist zum Einsatz von bleifreiem Lot bis 2019.
Wo und wie sollte gelötet werden
Da das Lötzinn egal welcher Klasse und Zusammensetzung beim Löten spritzen kann, wird generell empfohlen, beim Löten eine Schutzbrille zu tragen. Da beim Löten auch giftige Dämpfe entstehen, wird eine Absaugvorrichtung der Dämpfe angeraten, selbstredend lässt es sich bei vernünftigem Licht und Hilfsmitteln wie dritte Hände und sonstiges Werkzeug besser und komfortabler arbeiten.
Update 01.04.2023: Bleihaltiges Lötzinn ist mittlerweile in der Abgabe verboten.
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